Nach den Offenbarungen Jesu aus dem Tagebuch der heiligen Schwester Faustyna
Meine Tochter, künde der ganzen Welt von Meiner unbegreiflichen Barmherzigkeit. [699]
Sage der leidenden Menschheit, sie möge sich an Mein barmherziges Herz schmiegen und Ich will sie mit Frieden erfüllen. [1074]
„Nichts ist dem Menschen so nötig, wie die Barmherzigkeit Gottes.“
Hl. Papst Johannes Paul II.
"Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende Licht aus der Höhe." (Lk 1,78)
Innerlichkeit und Spiritualität: Pflege und Entfaltung der religiösen Anlage des Menschen (...) all diese erstklassigen Aufgaben und beglückenden Früchte gelebten Glaubens finden wir im Tagebuch der Schwester Maria Faustyna:
"O, wie schön ist die geistige Welt! Sie ist so wirklich, dass im Vergleich dazu das äußere Leben nichts ist als leere Illusion und Ohnmacht!" [884]
Schwester Faustyna zeigt uns das, was im Laufe der Entwicklung der letzten Jahrzehnte nicht selten in den Hintergrund, wenn nicht gar in Vergessenheit geraten ist – das innere Leben der Seele mit Gott.
"Wollten doch die Seelen auf Meine Stimme hören, wenn Ich in der Tiefe ihres Herzens spreche, sie würden in kurzer Zeit den Gipfel der Heiligkeit erreichen." [584]
Die wahre Innerlichkeit besteht in freudiger Liebe zu Gott und Seinem heiligen Willen:
"Die Traurigkeit kann sich in einem Herzen, das Gott liebt, nicht einnisten!" [886]
Unter dem Namen totaler Freiheit, schrankenloser Emanzipation wurden die Gebote Gottes als repressiv (unterdrückend) bezeichnet – ja, Gott selbst wurde zum Gegner der menschlichen Freiheit erklärt. Papst Johannes Paul II. stellte in seiner Enzyklika Dominum et Vivificantem (Nr. 38) fest, dass Gott schließlich als Feind Seines eigenen Geschöpfes erklärt wurde. Schwester Faustyna demaskiert diese Blasphemie (Gotteslästerung), indem sie lichtvoll verkündet:
"Die Liebe zu Gott macht die Seele frei! Sie ist wie eine Königin, die den Zwang von Sklaverei nicht kennt!" [890]
Die Sorge vieler Gläubigen, die Innerlichkeit, das geistige Leben, seien eine sehr schwierige Sache, der Aufstieg der Seele könne nur mit außerordentlichen Taten erreicht werden, hatte dereinst schon die hl. Theresia vom Kinde Jesu mit ihrem „Kleinen Weg“ als unbegründet abgewiesen. Ganz dieser Tradition verpflichtet zielt das Tagebuch der Schwester Faustyna auf das Entscheidende im religiösen Leben, auf die Liebe.
"Jesus, Du hast mir gezeigt, worin die Größe der Seele besteht: nicht in großartigen Taten, sondern allein in der großen Liebe. Die Liebe macht den Wert aus. Sie verleiht allen Taten ihren Wert. So werden auch kleine und alltägliche Taten durch die Liebe groß und bedeutend vor Gott. Die Liebe ist ein Geheimnis, das alles, was sie berührt, in schöne und gottgefällige Dinge verwandelt." [889]
Gott ist die Liebe. (1 Joh 4,16) Und Liebe will sich verschenken. Sich-Schenken ist Freude, sich-nicht-Schenken-Können ist Leid. Jesus gibt sich Gott ganz und gar hin; Er gibt Sein Leben für die Sünde der Welt. Dem sündigen Menschen gegenüber offenbart sich die Liebe als Barmherzigkeit (miseri cor dare = misericordia).
Die Göttliche Barmherzigkeit ist größer als die menschliche Erbärmlichkeit. Je armseliger der sündige Mensch, desto mehr ist die Güte Gottes geneigt, ihm Barmherzigkeit zu erweisen. Diese Totalbereitschaft, jedem Barmherzigkeit zu schenken, wird Faustyna in besonderer Weise geoffenbart. Ihre besondere Berufung ist es, Gottes Erbarmen zu verkünden. Das ist auch der Sinn des Bildes, das sie malen sollte: Ein Bild, das schon beim Betrachten ein uferloses Vertrauen in das Göttliche Erbarmen weckt. (…)
"Ich kann auch den größten Sünder nicht bestrafen. Wenn er sich auf Mein Erbarmen beruft, rechtfertige Ich ihn in Meiner unergründlichen und unerforschlichen Barmherzigkeit." [1146]
Nach Jesu Offenbarung an Faustyna bedarf es nur der Einsicht in das eigene Elend und der Offenheit für den Ruf des Herrn, dann werden sich Ströme von Erbarmen aus dem Herzen Jesu über die Menschen ergießen. Schwester Faustyna wird so zum Herold des Vertrauens in die unendliche Barmherzigkeit. Was auch immer im Leben eines Menschen geschehen sein mag, und wären es die schlimmsten Sünden – immer ist das volle, ungeschmälerte Vertrauen auf die barmherzige Liebe Jesu der Weg zum Heil.
Der vollständige Ordensname unserer Dienerin Gottes lautet: Schwester Maria Faustyna vom Allerheiligsten Sakrament. Dieser Name eröffnet den Blick in einen weiteren Reichtum dieses gottinnigen Lebens, nämlich die Bedeutung der hl. Kommunion im Leben Faustynas. Sie hat eine Anzahl von Vorbereitungen auf den Empfang der Hl. Kommunion hinterlassen. Es sind Kostbarkeiten voll von unglaublicher Liebe und Tiefe. Auch hier kann eine göttliche Vorsehung erkannt werden: In der Zeit der Massenkommunionen, des massenhaften Kommunionempfanges, ist es nötig, den vielen Kommunikanten immer wieder bewusst zu machen, wen sie empfangen, was zu einer guten Vorbereitung, einem würdigen und innerlichen Empfang und einer sorgfältigen Danksagung gehört.
„Der feierlichste Augenblick meines Lebens ist immer der Augenblick, wenn ich die Hl. Kommunion empfange … Die Engel würden, wenn sie es könnten, uns Menschen nur um zwei Dinge beneiden, den Empfang der Hl. Kommunion und das Leiden.“ [1804]
Mit dem zuletzt angeführten Wort ist eine weitere Dimension im Leben Faustynas gekennzeichnet. Das Leiden war ihr vertrauter Begleiter geworden. Mit der hl. Hostie der Eucharistie wollte sie selbst zur Hostie, zum Opfer werden. Zum einen war ihr Verlangen, mit Jesus für die Rettung der Sünder zu leiden.
„Der Herr hat mir während der Hl. Stunde gewährt, Seine Passion mitzuempfinden. Ich habe an der Bitterkeit teilgenommen, die Seine Seele während der Passion erfüllte.“ [872]
Zum anderen wollte sie Jesus für die Unbilden (Schwierigkeiten), die Er von den Menschen zu leiden hat, Genugtuung leisten, deshalb sagte ihr Jesus öfters bei der Hl. Kommunion Worte wie diese:
„Meine Tochter, deine Liebe ist Mir Genugtuung für die Herzenskälte vieler Seelen.“ [1816]
Hier wird die in der Frömmigkeitsgeschichte stets bekannte Mitwirkung am Heil der Seelen zur Wirklichkeit. (...) Papst Pius XII. sprach darüber in seiner Enzyklika Mystici Corporis eindringlich:
„Es ist ein wahrhaft schaudererregendes Geheimnis, das man niemals genug betrachten kann, dass nämlich das Heil vieler abhängig ist von den Gebeten und freiwilligen Bußübungen der Glieder des geheimnisvollen Leibes Jesu Christi, die sie zu diesem Zweck auf sich nehmen.“ (Heilslehre der Kirche, S. 489, Frbg. Schweiz 1953)
Nach der Lektüre des Tagebuchs der Schwester Faustyna, dieses kostbaren Kleinods geistiger Literatur, drängt sich die Frage auf: Wie kann man auch nur einen Augenblick leben, ohne Gott zu lieben?
Aus dem Vorwort zum Tagebuch der hl. Schwester Faustyna von Bischof Josef Stimpfle †, Augsburg 6. August 1987
„In jeder Seele vollbringe Ich das Werk der Barmherzigkeit. Je größer der Sünder, desto größer sein Anrecht auf Meine Barmherzigkeit. Über jedem Werk Meiner Hände ist Meine Barmherzigkeit befestigt.“ [723]
Die Sendung der Schwester Faustyna umfasst die Andacht zur Göttlichen Barmherzigkeit in neuen Formen. Die Grundlage dieser Andacht ist das kindliche Vertrauen zu Gott und die barmherzige Liebe zum Nächsten, gleichsam als Schlüssel zur christlichen Vollkommenheit.
Diese unergründliche Barmherzigkeit hat Schwester Faustyna vor allem durch die Betrachtung der Werke Gottes erkannt. In der Barmherzigkeit Gottes sieht sie den einzigen Grund dafür, dass Er Geschöpfe aus dem Nichts ins Dasein ruft. Sie schreibt darüber:
„O Gott, aus Barmherzigkeit hast Du das menschliche Geschlecht vom Nichts ins Sein berufen und hast es reichlich mit natürlichen und übernatürlichen Gaben beschenkt. Das war Deiner Güte noch nicht genug. In Deiner Barmherzigkeit schenkst Du uns das ewige Leben. Du lässt uns zu Deinem ewigen Glück kommen, an Deinem inneren Leben teilhaben und das allein aufgrund Deiner Barmherzigkeit. Du beschenkst uns mit Deiner Gnade allein deshalb, weil Du gut und von Liebe erfüllt bist. Du hast uns nicht gebraucht, um glücklich zu sein, aber Du, Herr, willst Dein eigenes Glück mit uns teilen.“ [1743]
Noch mehr erkennt sie in der Menschwerdung Gottes Seine übergroße Barmherzigkeit, die sich im Erlösungsgeschehen am Kreuz am vollkommensten enthüllt.
„Durch Deine Barmherzigkeit – bekannte sie im Gespräch mit Jesus – bist Du zu uns herabgestiegen, um uns aus unserer Not zu erheben. (…) Es geschieht das unfassbare Wunder Deiner Barmherzigkeit, Herr: das Wort wird Fleisch, Gott wohnt unter uns, das Wort Gottes – menschgewordene Barmherzigkeit. Diese Erniedrigung Gottes durch die Annahme der menschlichen Natur ist Ausdruck Seiner Barmherzigkeit, Aufwand Seiner Liebe, über den der Himmel staunt.“ [1745]
Das Erkennen des Geheimnisses der Barmherzigkeit Gottes im Werk der Schöpfung, der Erlösung und Seligkeit vollzog sich in ihrem Leben durch die Verwendung sehr einfacher Mittel, wie geistliche Lektüre, tägliche Meditation, Betrachtung der Rosenkranzgeheimnisse und der Kreuzwegstationen, das tiefe Erleben der heiligen Sakramente, die kirchlichen Feste im liturgischen Jahr sowie das Erwägen und Bemerken all des Guten, das Gott in der Welt und in ihrem persönlichen Leben gewirkt hatte.
Das Fundament der Andacht zur Barmherzigkeit Gottes ist das Vertrauen. Es ist gleichsam der Schlüssel zum Herzen Gottes und das Schöpfgefäß aller Gnaden.
„Aus Meiner Barmherzigkeit schöpft man Gnaden mit nur einem Gefäß, und das ist das Vertrauen. Je mehr eine Seele vertraut, umso mehr bekommt sie.“ [1578]
Dieses Vertrauen beweist sich darin, dass wir täglich neu unser Leben nach dem Willen Gottes ausrichten. Das geschieht erstens durch die Erfüllung Seiner Gebote und unserer Standespflichten, zweitens durch das Befolgen der Einsprechungen des Heiligen Geistes und drittens durch die dankbare Annahme all Seiner Fügungen und Zulassungen. [Vgl. 444]
„Sage, Meine Tochter, dass Ich ganz Liebe und Barmherzigkeit bin. Wenn sich Mir eine Seele mit Vertrauen naht, erfülle Ich sie mit so gewaltiger Gnade, dass sie diese Gnade in sich selbst nicht fassen kann und sie auf andere Seelen ausstrahlen wird.“ [1074]
Barmherzigkeit gegenüber dem Nächsten ist – neben dem Vertrauen – der zweite wesentliche Bestandteil dieser Andacht. Daher äußerte Jesus den Wunsch, dass Seine Verehrer aus Liebe zu Ihm im Laufe des Tages wenigstens eine Tat der Barmherzigkeit gegenüber den Nächsten vollbringen.
„Barmherzigkeit sollst du immer und überall deinen Nächsten erweisen. Du kannst dich davor weder drücken, noch herausreden oder entschuldigen. Ich gebe dir drei Möglichkeiten, dem Nächsten Barmherzigkeit zu erweisen: erstens – die Tat; zweitens – das Wort; drittens – das Gebet. In diesen drei Stufen ist die Fülle der Barmherzigkeit enthalten; sie ist ein unumstößlicher Beweis der Liebe zu Mir. So preist und verehrt die Seele Meine Barmherzigkeit.“ [742]
Er erklärte auch, dass die Barmherzigkeit gegenüber der Seele verdienstvoller ist und fügte hinzu, dass dazu keine materiellen Mittel notwendig sind. Barmherzigkeit kann und soll jeder Mensch, vor allem jeder Getaufte, erweisen, entsprechend der Botschaft des Evangeliums.
Somit hat die Andacht zur Barmherzigkeit Gottes nicht ausschließlich den Charakter eines Gebets, sondern ist eine tief erlebte Erscheinungsform des christlichen Lebens.
Dieses Gnadenbild befindet sich seit September 2005 im Heiligtum der Barmherzigkeit Gottes in Vilnius (Litauen). Eugeniusz Kazimirowski war der erste Maler, der beauftragt wurde nach den Beschreibungen Sr. Faustynas, das Bild des Barmherzigen Jesus zu malen. Als sie es 1934 zum ersten Mal sah, weinte sie bitterlich, weil es nicht gelang, Jesus so schön darzustellen, wie sie Ihn schauen durfte. Doch Jesus tröstete sie, indem Er zu ihr sprach: „Nicht in der Schönheit der Farben oder des Pinselstrichs liegt die Größe dieses Bildes, sondern in Meiner Gnade.“ [313]
„O ewige Liebe, Du befiehlst, Dein heiliges Bildnis zu malen und enthüllst uns die unbegreifliche Quelle der Barmherzigkeit. Du segnest jene, die sich nähern Deinen Strahlen, und jede schwarze Seele verwandelt sich in Schnee.“ [1]
Die Begegnung Schwester Faustynas mit dem Barmherzigen Jesus am 22. Februar 1931 steht am Beginn der Verehrung jenes einzigartigen Bildes, durch das viele Menschen Ströme von Gnaden empfangen. Sie schreibt:
„Am Abend, als ich in der Zelle war, erblickte ich Jesus, den Herrn, in einem weißen Gewand. Eine Hand war zum Segen erhoben, die andere berührte das Gewand auf der Brust. Von der Öffnung des Gewandes (…) gingen zwei große Strahlen aus, ein roter und ein blasser. (…) Meine Seele war von Furcht, aber auch von großer Freude durchdrungen. Nach einer Weile sagte Jesus zu mir: ‚Male ein Bild nach dem, das du siehst, mit der Unterschrift: Jezu Ufam Tobie (Jesus, ich vertraue auf Dich)! Ich wünsche, dass dieses Bild verehrt wird, zuerst in eurer Kapelle, dann auf der ganzen Welt.‘“ [47]
Der Inhalt des Bildes ist eng mit der Liturgie des zweiten Sonntags der Osterzeit verbunden (Fest der Göttlichen Barmherzigkeit). Das Tagesevangelium der Kirche handelt von der Erscheinung des Auferstandenen im Abendmahlssaal und von der Einsetzung des Sakraments der Buße (vgl. Joh 20,19-23). Die aus dem durchbohrten Herzen fließenden Strahlen von Blut und Wasser sowie die Wundmale an Händen und Füßen erinnern an die Geschehnisse des Karfreitags (vgl. Joh 19,16-37).
„Die Strahlen der Barmherzigkeit verzehren Mich, Ich will sie über die Seelen der Menschen ausgießen.“ [50]
Charakteristisch für das Bild des Barmherzigen Jesus sind die zwei Strahlen, die der Herr selbst erklärte:
„Der blasse Strahl bedeutet Wasser, das die Seelen rechtfertigt; der rote Strahl bedeutet Blut, welches das Leben der Seelen ist. (...) Diese zwei Strahlen drangen aus den Tiefen Meiner Barmherzigkeit, damals, als Mein sterbendes Herz am Kreuz mit der Lanze geöffnet wurde. Glücklich, wer in ihrem Schatten leben wird.“ [299]
Die Sakramente der Taufe und der Buße reinigen die Seele, und im Sakrament der Eucharistie empfängt sie immer neu ihre Nahrung.
So spricht das Bild einerseits von der großen Barmherzigkeit Gottes, die uns im österlichen Geheimnis Christi offenbart wurde, und andererseits erinnert es uns an die christliche Übung des Vertrauens sowie der tätigen Liebe zum Nächsten. Auf die Haltung des Vertrauens weisen die im Bild angebrachten Worte hin: Jesus, ich vertraue auf Dich!
„Das Bild“, sagte Jesus, „soll an die Forderungen Meiner Barmherzigkeit erinnern, denn auch der stärkste Glaube hilft nichts ohne Taten.“ [742]
Einer so verstandenen Verehrung des Bildes hat der Herr das ewige Heil versprochen:
„Ich verspreche, dass jene Seele, die dieses Bild verehrt, nicht verlorengeht.“ [48]
Der Herr versprach auch große Fortschritte auf dem Weg zur christlichen Vollkommenheit, die Gnade eines glücklichen Sterbens sowie alle anderen Gnaden und zeitlichen Wohltaten, um welche die Menschen Ihn vertrauend bitten werden:
„Durch das Bild werde Ich den Seelen viele Gnaden schenken, deshalb soll jede Seele Zugang zu ihm haben.“ [570]
1943 fertigte der Kunstmaler Adolf Hyla zum Dank für seine Errettung aus dem Krieg, ebenfalls ein Gemälde des Barmherzigen Jesus an und stiftete es als Weihegabe für die Kapelle der Schwestern aus der Kongregation der Muttergottes der Barmherzigkeit in Krakau. Bis heute kommen unzählige Menschen in dieses Heiligtum, um den Barmherzigen Jesus zu verehren und Gnaden zu erbitten. Kopien dieses großen Gnadenbildes sind in der ganzen Welt verbreitet.
„Ich wünsche, dass der erste Sonntag nach Ostern zum Fest der Barmherzigkeit wird.“ [299]
„Die Priester sollen an diesem Tag den Seelen Meine große und unergründliche Barmherzigkeit verkünden.“ [570]
Diesen Wunsch hat Jesus zum ersten Mal 1931 in Plock geäußert, als er Seinen Willen bezüglich der Entstehung des Bildes des Barmherzigen Jesus übermittelte. In den folgenden Jahren kehrte Jesus zu diesem Verlangen 14-mal zurück, indem er im liturgischen Kalender den Platz dieses Festes anwies, den Grund und das Ziel seiner Einsetzung beschrieb sowie die Art seiner Vorbereitung und des Begehens.
Die Wahl des ersten Sonntags nach Ostern, der die Oktav der Auferstehung des Herrn beschließt, weist auf den engen Zusammenhang des Ostergeheimnisses mit dem Fest der Göttlichen Barmherzigkeit hin. Leiden, Tod und Auferstehung Christi sind Quelle und Höhepunkt der Offenbarung von Gottes barmherziger Liebe.
„Das Fest der Göttlichen Barmherzigkeit wurde durch Papst Johannes Paul II. am 30. April 2000 für die ganze Kirche eingeführt.“
Das Werk der Erlösung zeigt sich in seiner ganzen Fülle in den heiligen Sakramenten, von denen die Liturgie dieses Festes spricht. Die Sakramente der Taufe, der Buße und der Eucharistie sind daher unerschöpfliche Quellen der Barmherzigkeit Gottes, zu denen die Kirche alle Generationen auf der ganzen Erde führt.
Deshalb soll der Sonntag der Barmherzigkeit nicht nur der Tag der besonderen Verehrung Gottes in diesem Geheimnis sein, sondern es soll auch der Tag der Gnade für alle Menschen sein, besonders für die Sünder.
„Ich wünsche, dass das Fest der Barmherzigkeit Zuflucht und Unterschlupf für alle Seelen wird, besonders für die armen Sünder. An diesem Tag ist das Innere Meiner Barmherzigkeit geöffnet; Ich ergieße ein ganzes Meer von Gnaden über jene Seelen, die sich der Quelle Meiner Barmherzigkeit nähern. Jene Seele, die beichtet und die Hl. Kommunion empfängt, erhält vollkommenen Nachlass der Schuld und der Strafen; an diesem Tag stehen alle Schleusen Gottes offen, durch die Gnaden fließen. Keine Seele soll Angst haben, sich Mir zu nähern, auch wenn ihre Sünden rot wie Scharlach wären.“ [699]
Die Vorbereitung auf das Fest der Göttlichen Barmherzigkeit soll eine Novene sein, die darauf beruht, an neun Tagen den Rosenkranz zur Göttlichen Barmherzigkeit zu beten.
„In dieser Novene,“ sagte der Herr, „werde Ich den Seelen alle Gnaden schenken.“ [796]
Das Fest der Göttlichen Barmherzigkeit wurde durch Papst Johannes Paul II. am 30. April 2000 für die ganze Kirche eingeführt.„Durch das Beten des Rosenkranzes zur Göttlichen Barmherzigkeit bringst du die Menschheit näher zu Mir.“ [929]
„Mir gefällt es, ihnen durch dieses Gebet alles zu schenken, worum sie Mich bitten.“ [1541]
Dieses Gebet diktierte Jesus Schwester Faustyna am 13. – 14. September 1935. [474–476] Insgesamt sprach Jesus 14-mal darüber, erklärte das Ziel und die mit dem Gebet zusammenhängenden Verheißungen. In diesem Gebet opfern wir Gott Vater: Leib und Blut, Seele und Gottheit Seines geliebten Sohnes auf zur Sühne für unsere Sünden und die der ganzen Welt. Wir vereinigen uns mit Jesu Opfer am Kreuz, das Er für die Erlösung der Welt vollbracht hat; wir berufen uns auf die Liebe, mit der Gott Vater Seinen Sohn liebt und in Ihm alle Menschen. Wenn wir dabei in allem, worum wir bitten, den Willen Gottes und Seine Ehre im Auge behalten, wird uns die Verheißung Jesu zuteil:
„Durch das Gebet erbittest du alles, wenn das, worum du bittest, mit Meinem Willen übereinstimmt.“ [1731]
Nach dem Versprechen Jesu sollen vor allem die Sünder und die Sterbenden besondere Gnaden empfangen.
„Die Priester werden ihn den Sündern als letzten Rettungsanker reichen. Sollte es der verstockteste Sünder sein – falls er nur einmal diesen Rosenkranz betet, wird ihm die Gnade Meiner unendlichen Barmherzigkeit zuteil.“ [687]
Wenn dieses Rosenkranzgebet zur Barmherzigkeit bei Sterbenden gebetet wird, werde Jesus zwischen Seinem Vater und den Sterbenden nicht als gerechter Richter stehen, sondern als barmherziger Erlöser. [1541]
Um aber all die verheißenen Gnaden zu erlangen, ist es wichtig, dass unser Beten geprägt ist von beharrlichem Vertrauen auf die Barmherzigkeit Gottes und der aufrichtigen Reue über unsere Sünden.
„Wenn die Seele die Schwere ihrer Sünden sieht und erkennt, wenn sich vor ihren Augen der ganze Abgrund ihres Elends (…) ausbreitet, soll sie nicht verzweifeln, sondern sich mit Vertrauen in die Arme Meiner Barmherzigkeit werfen, wie ein Kind in die Arme seiner liebenden Mutter.“ [1541]
Nach der hl. Hildegard von Bingen, hat die Reue eine welterneuernde Dynamik. Mit ihr können wir die kosmische Welt in Bewegung setzen. Die Kraft der Reue lässt die Natur aufblühen und fruchtbar werden. Sie schreibt: „In der Reue zerbricht der Mensch seine Sünden. Sie ist nicht eine Kraft, die aus uns käme, sondern sie entspringt dem Leiden des Herrn …“ Von Gottvater empfängt die hl. Hildegard die wunderbare Botschaft an jedes Menschenkind: „Warum kehrst du nicht heim, wenn du gesündigt hast? Ich biete dir aus Meinem Vaterherzen die größte Kraft meiner Liebe an: die Reue.“
Anleitung zum Beten des Rosenkranzes zur Göttlichen Barmherzigkeit [Hier klicken]
„In dieser Stunde kam die Gnade für die ganze Welt. Die Barmherzigkeit besiegte die Gerechtigkeit.“ [1572]
Im Oktober 1937 empfahl Jesus, Seiner Sterbestunde zu gedenken, die Er selbst „die Stunde der großen Barmherzigkeit für die Welt“ nannte. [1320] Im Februar 1938 wiederholte der Herr Sein Verlangen, wobei Er die Art des Gebets in der Stunde der Barmherzigkeit und die dazugegebene Verheißung umschrieb.
Jesus wünscht, in dieser Stunde Seines bitteren Leidens zu gedenken, um die Barmherzigkeit Gottes zu preisen und zu rühmen und um durch die Verdienste Seiner bitteren Leiden notwendige Gnaden für die Welt zu erbitten, besonders für die Sünder:
„Ich erinnere dich daran (...), dass du, so oft du die dritte Stunde schlagen hörst, dich ganz in Meine Barmherzigkeit versenkst, sie verherrlichst und sie preist. Rufe ihre Allmacht herab für die ganze Welt, besonders aber für die armen Sünder, denn jetzt steht sie für jede Seele weit geöffnet.“ [1572]
Um aber diese Verheißungen zu erlangen, müssen drei Bedingungen erfüllt werden:
Das Gebet soll an Jesus gerichtet sein.
Es soll um 15 Uhr gebetet werden.
Es soll sich auf das Leiden des Herrn berufen. [vgl. 1320]
Außerdem soll die Andacht zur Barmherzigkeit Gottes verbunden sein mit der Haltung des Vertrauens und der barmherzigen Liebe zum Nächsten.
Jesus nannte auch geeignete Gebetsformen zur Verehrung der Göttlichen Barmherzigkeit:
„Bemühe dich in dieser Stunde den Kreuzweg abzuhalten. Wenn dir das aber nicht möglich ist, dann gehe für eine Weile in die Kapelle und verehre Mein Herz, das voller Barmherzigkeit im Allerheiligsten Altarsakrament verweilt. Falls dir auch das nicht möglich ist, versenke dich, wenn auch nur kurz, im Gebet, an dem Ort, wo du gerade bist. In dieser Stunde kannst du alles für dich selbst und für andere erbitten.“ [1572]
Barmherziger Jesus, in dankbarem Gedenken an Deinen bitteren Kreuzestod bete ich Dich in tiefster Ehrfurcht an und lobpreise Dich für die unschätzbare Gnade der Erlösung. Demütig bitte ich Dich, schau gnädig herab auf die ganze Menschheit und erweise besonders den armen Sündern und Sterbenden Deine unergründliche Barmherzigkeit. Amen.
„Wenn du für einen Sünder folgendes Gebet mit zerknirschtem Herzen und im Glauben verrichtest, schenke Ich ihm die Gnade der Umkehr. Das Gebet ist:
O Blut und Wasser, das aus dem Herzen Jesu als Quelle der Barmherzigkeit für uns entströmt, – ich vertraue auf Dich." [186]
„Ich gab der Welt den Erlöser, und du sollst der Welt von Seiner großen Barmherzigkeit erzählen und sie auf Seine Wiederkunft vorbereiten.“ [635]
Schwester Faustyna berichtet in ihrem Tagebuch, wie sie mehrmals die Gottesmutter als die Mittlerin zwischen Himmel und Erde schauen durfte:
„… Ich erblickte zwischen Himmel und Erde die Gottesmutter in einem hellen Gewand. Sie betete, die Hände auf der Brust gekreuzt und zum Himmel emporschauend. Aus Ihrem Herzen kamen feurige Strahlen, einige gingen zum Himmel, andere bedeckten unsere Erde.“ [33]
Am 5. August 1935, dem Fest der Muttergottes der Barmherzigkeit, sah Schwester Faustyna wiederum Maria in unsagbarer Schönheit, und diesmal sprach Maria zu ihr:
„Ich bin eure Mutter aus der unergründlichen Barmherzigkeit Gottes. Die Seele, die den Willen Gottes treu erfüllt, ist mir die liebste.“ [449]
Mit diesen Worten erinnert uns Maria an die Stunde der großen Barmherzigkeit, in der uns Jesus, sterbend am Kreuze, Seine Mutter gleichsam als Pforte der Barmherzigkeit geschenkt hat.
Seit diesem Augenblick ist Maria nach dem göttlichen Ratschluss die große Gnadenvermittlerin der Erlöserverdienste Jesu (Vgl. II. Vatikanisches Konzil, Lumen Gentium, Nr. 62). Maria trägt unsere Gebete und Opfer empor zum Herzen Gottes. Darum lädt sie uns immer wieder ein, uns selbst, unsere Familien und stellvertretend die ganze Menschheit ihrem mütterlichen Herzen zu weihen. Durch diese Hingabe an Maria dürfen wir am Triumph ihres Unbefleckten Herzens mithelfen, den sie bereits 1917 in Fatima angekündigt hat.
Heiligste Jungfrau Maria!
Mutter Gottes und meine Mutter! Deinem Unbefleckten Herzen weihe ich mich mit allem, was ich bin und habe. Nimm mich unter Deinen mütterlichen Schutz! Bewahre mich vor allen Gefahren. Hilf mir, die Versuchungen zu überwinden, die mich zum Bösen verleiten, damit ich die Reinheit meines Leibes und meiner Seele bewahre. Dein Unbeflecktes Herz sei meine Zuflucht und der Weg, der mich zu Gott führt.
Erwirke mir die Gnade, aus Liebe zu Jesus oft zu beten und zu opfern für die Bekehrung der Sünder und zur Wiedergutmachung der Sünden, die gegen Dein Unbeflecktes Herz begangen werden. In Vereinigung mit Dir und dem Herzen Deines göttlichen Sohnes möchte ich in vollkommener Hingabe an die Heiligste Dreifaltigkeit leben, an die ich glaube, die ich anbete, auf die ich hoffe und die ich liebe. Amen. (Sr. M. Lucia)
„Ehe Ich als gerechter Richter komme, öffne Ich weit die Tür Meiner Barmherzigkeit. Wer durch die Tür Meiner Barmherzigkeit nicht eingehen will, muss durch die Tür Meiner Gerechtigkeit.“ [1146]
Schwester Faustyna erkannte das Geheimnis der Barmherzigkeit Gottes auch in der Bestimmung des Menschen zur ewigen Seligkeit. Gott hat ihr in Seiner Güte und Barmherzigkeit die Gnade gewährt, die Schönheiten und das Glück der himmlischen Herrlichkeit schauen zu dürfen, das denen bereitet ist, die Ihn lieben und Ihm vertrauen.
Eine weitere Begebenheit, die Schwester Faustyna in ihrem Tagebuch berichtet, ist der Aufenthalt im Reinigungsort (Fegefeuer), wo sie die leidenden Seelen sah, die für ihre Sünden der Gerechtigkeit Gottes genugtun, was eine weitere Gabe der Barmherzigkeit Gottes ist. Diese Seelen sind voller Hoffnung, denn sie wissen, dass sie Gott eines Tages schauen dürfen.
Ganz anders verhält es sich mit dem Ort der ewigen Qualen, der Hölle. Schwester Faustyna wurde auf Geheiß Gottes durch einen Engel in die Abgründe der Hölle geführt, um den Menschen davon Zeugnis zu geben, dass sie existiert und mit verdammten Seelen bevölkert ist, die furchtbare Qualen erdulden, die ewig dauern.
„Heute war ich im Geiste im Himmel und schaute die unbegreiflichen Schönheiten und das Glück, das uns nach dem Tod erwartet. Ich sah, wie alle Geschöpfe unentwegt Gott Ehre und Ruhm erweisen. Ich sah, wie groß das Glück in Gott ist, das sich auf alle Geschöpfe ergießt, sie beglückt und wie aller Ruhm und alle Ehre aus der Beglückung zur Quelle zurückkehren. Sie dringen ein in die Tiefen Gottes, das innere Leben Gottes betrachtend – des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes –, das sie niemals begreifen oder ergründen werden. Diese Quelle des Glücks ist in ihrem Wesen unveränderlich, jedoch immer neu, sprudelnd mit Beglückung für alle Geschöpfe. Jetzt kann ich den heiligen Paulus verstehen, der gesagt hat: 'Kein Auge hat es gesehen, kein Ohr hat es gehört, in keines Menschen Herz ist es gedrungen, was Gott denen bereitet hat, die Ihn lieben.' (1 Kor 2,9)
Und Gott gab mir eines zu erkennen, was in Seinen Augen unendlichen Wert hat – es ist die Liebe Gottes, Liebe, Liebe und nochmals Liebe; mit einem einzigen Akt reiner Gottesliebe ist nichts zu vergleichen. (…) O mein Gott, wie leid tun mir die Menschen, die nicht an das ewige Leben glauben; ich bete so sehr für sie, damit auch sie von einem Strahl der Barmherzigkeit ergriffen werden und Gott sie an Sein väterliches Herz drücken möge.“ [777–780]
Zu Beginn ihres Ordenslebens, während einer kurzen Krankheit, fragte Schwester Faustyna Jesus, für wen sie noch beten solle:
„Jesus erwiderte mir, Er würde mir in der nächsten Nacht zu erkennen geben, für wen ich beten solle. Ich erblickte den Schutzengel, der mir befahl, ihm zu folgen. Plötzlich befand ich mich an einem nebligen, mit Feuer erfüllten Ort, und an ihm viele leidende Seelen. Diese Seelen beten sehr innig, doch ohne Wirkung für sie selbst; nur wir können ihnen zu Hilfe kommen. Die Flammen, die um sie brannten, berührten mich nicht. Mein Schutzengel verließ mich keinen Augenblick. Ich fragte die Seelen, welches ihr größtes Leid sei. Übereinstimmend antworteten sie mir, ihr größtes Leiden sei die Sehnsucht nach Gott. Ich sah die Gottesmutter, wie sie die Seelen im Fegefeuer besuchte. Die Seelen nennen Maria 'Stern der Meere'. Sie bringt ihnen Linderung. Ich wollte noch mehr mit ihnen reden, doch mein Schutzengel gab mir ein Zeichen zu gehen. (…) Ich vernahm eine innere Stimme, die sagte:
'Meine Barmherzigkeit will das nicht, aber die Gerechtigkeit verlangt es.'
Seit dieser Zeit pflege ich einen engeren Umgang mit den leidenden Seelen.“ [20]
„Heute wurde ich durch einen Engel in die Abgründe der Hölle geführt. Das ist ein Ort großer Qual; seine Fläche ist fürchterlich groß. Die Arten der Qual, die ich sah, sind folgende: Die erste Qual, die die Hölle ausmacht, ist der Verlust Gottes; die zweite – der unablässige Gewissensvorwurf; die dritte – dass sich dieses Los niemals mehr verändert. Die vierte Qual – das Feuer, das die Seele durchdringt, ohne sie zu zerstören; das ist eine schreckliche Qual; es ist ein rein geistiges Feuer von Gottes Zorn entzündet. Die fünfte Qual – ist die ständige Finsternis und ein furchtbar stickiger Geruch. Obgleich es dunkel ist, sehen sich die Teufel und die verdammten Seelen gegenseitig; sie sehen alles Böse anderer und auch ihr eigenes. Die sechste Qual – ist die unablässige Gesellschaft Satans. Die siebte Qual – ist die furchtbare Verzweiflung, der Hass gegen Gott, die Lästerungen, Verfluchungen und Schmähungen. Das sind Qualen, die alle Verdammten gemeinsam erleiden, doch das ist noch nicht das Ende. Es gibt noch besondere Qualen für die Seelen, nämlich Qualen der Sinne. Womit die einzelne Seele gesündigt hat, damit wird sie auf furchtbare, nicht zu beschreibende Weise gepeinigt. Es gibt fürchterliche Höhlen und Abgründe der Peinigung, wo sich eine Qual von der anderen unterscheidet. Angesichts dieser entsetzlichen Pein wäre ich gestorben, hätte mich nicht die Allmacht Gottes erhalten. Der Sünder soll wissen, dass er mit dem Sinnesorgan, mit dem er sündigt, die ganze Ewigkeit lang gepeinigt werden wird. Ich schreibe darüber auf Gottes Befehl, damit keine Seele sich ausreden kann, dass es die Hölle nicht gibt, oder auch, dass dort niemand war und man nicht weiß, wie es dort ist.“
„Ich, Schwester Faustyna, war auf Gottes Geheiß in den Abgründen der Hölle, um den Seelen zu berichten und zu bezeugen, dass die Hölle existiert. Jetzt kann ich darüber nicht reden, denn ich habe Gottes Befehl, das schriftlich zu hinterlassen. Die Teufel hatten einen großen Hass auf mich, aber durch Gottes Befehl mussten sie mir gehorchen. Was ich niedergeschrieben habe, ist ein karger Schatten der Dinge, die ich sah. Eines konnte ich bemerken, dort sind meistens Seelen, die nicht an die Hölle geglaubt hatten. Als ich zu mir kam, konnte ich mich vom Schrecken darüber nicht erholen, wie sehr die Seelen dort leiden. Daher bete ich noch inniger um die Bekehrung der Sünder. Ohne Unterlass flehe ich um Gottes Barmherzigkeit für sie. O mein Jesus, ich will lieber bis zum Ende der Welt Qualen erleiden, als Dich mit der kleinsten Sünde beleidigen. “ [741]
Dieses persönliche Zeugnis der heiligen Schwester Faustyna verdient umso mehr Beachtung, da es mit den Lehren der Kirche übereinstimmt:
„Die Lehre der Kirche sagt, dass es eine Hölle gibt und dass sie ewig dauert. In der Todsünde sterben, ohne diese bereut zu haben und ohne die barmherzige Liebe Gottes anzunehmen, bedeutet, durch eigenen freien Entschluss für immer von Ihm getrennt zu bleiben.“ (KKK 1035, 1033)
„Die glücklichste Seele ist jene, die sich Meiner Barmherzigkeit anvertraut, denn Ich selbst kümmere Mich um sie.“ [1273]
So oft, wie meine Brust atmet, so oft, wie mein Herz schlägt, so oft, wie das Blut in meinem Körper pulsiert, so viele tausend Male will ich Deine Barmherzigkeit rühmen, o Heiligste Dreifaltigkeit. (…) Möge diese größte Eigenschaft Gottes, Seine unergründliche Barmherzigkeit, durch mein Herz und meine Seele hindurch zu meinen Nächsten gelangen.
Hilf mir, o Herr, dass meine Augen barmherzig schauen, dass ich niemals nach äußerem Anschein verdächtige und richte, sondern wahrnehme, was schön ist in den Seelen meiner Nächsten und ihnen zu Hilfe komme.
Hilf mir, dass mein Gehör barmherzig wird, damit ich mich den Bedürfnissen meiner Nächsten zuneige, dass meine Ohren nicht gleichgültig bleiben für Leid und Klage der Nächsten.
Hilf mir, Herr, dass meine Zunge barmherzig wird, dass ich niemals über meine Nächsten abfällig rede, sondern für jeden ein Wort des Trostes und der Vergebung habe.
Hilf mir, Herr, dass meine Hände barmherzig und voll guter Taten sind, damit ich meinem Nächsten nur Gutes tue und schwierigere, mühevollere Arbeit auf mich nehme.
Hilf mir, dass meine Füße barmherzig sind, dass sie meinen Nächsten immer zu Hilfe eilen und die eigene Mattheit und Ermüdung beherrschen. Meine wahre Rast ist im Dienst am Nächsten.
Hilf mir, Herr, dass mein Herz barmherzig ist, auf dass ich alle Leiden der Nächsten empfinde, dass ich niemandem mein Herz versage, aufrichtigen Umgang auch mit denen pflege, von denen ich weiß, dass sie meine Güte missbrauchen werden; ich selbst werde mich im barmherzigsten Herzen Jesu verschließen. Über eigene Leiden will ich schweigen. Deine Barmherzigkeit, o mein Herr, soll in mir ausruhen.
O mein Jesus, verwandle mich in Dich, denn Du vermagst alles.
Barmherzigkeit Gottes,
dem Schoße des Vaters entsprungen,
ich vertraue auf Dich!
Barmherzigkeit Gottes,
Du größte Eigenschaft Gottes,
ich vertraue auf Dich!
Barmherzigkeit Gottes,
Du unbegreifliches Geheimnis Gottes,
ich vertraue auf Dich!
Barmherzigkeit Gottes,
Quelle, dem Geheimnis der Heiligsten Dreifaltigkeit entspringend,
ich vertraue auf Dich!
Barmherzigkeit Gottes,
weder vom Verstand der Menschen noch dem der Engel ergründet,
ich vertraue auf Dich!
Barmherzigkeit Gottes,
aus der alles Leben und Glück fließt,
ich vertraue auf Dich!
Barmherzigkeit Gottes,
über den Himmel erhoben,
ich vertraue auf Dich!
Barmherzigkeit Gottes,
Quelle der Wunder und Geheimnisse,
ich vertraue auf Dich!
Barmherzigkeit Gottes,
die das gesamte Weltall umfasst,
ich vertraue auf Dich!
Barmherzigkeit Gottes,
zur Welt gekommen in der Person des fleischgewordenen Wortes,
ich vertraue auf Dich!
Barmherzigkeit Gottes,
der offenen Herzenswunde Jesu entströmt,
ich vertraue auf Dich!
Barmherzigkeit Gottes,
im Herzen Jesu für uns enthalten, besonders aber für die Sünder,
ich vertraue auf Dich!
Barmherzigkeit Gottes,
unergründlich in der Einsetzung der Heiligsten Eucharistie,
ich vertraue auf Dich!
Barmherzigkeit Gottes,
in der Gründung der heiligen Kirche,
ich vertraue auf Dich!
Barmherzigkeit Gottes,
im Sakrament der heiligen Taufe,
ich vertraue auf Dich!
Barmherzigkeit Gottes,
in unserer Rechtfertigung durch Jesus Christus,
ich vertraue auf Dich!
Barmherzigkeit Gottes,
die uns durch unser ganzes Leben begleitet,
ich vertraue auf Dich!
Barmherzigkeit Gottes,
die uns besonders in der Stunde unseres Todes umfängt,
ich vertraue auf Dich!
Barmherzigkeit Gottes,
die uns das ewige Leben schenkt,
ich vertraue auf Dich!
Barmherzigkeit Gottes,
die uns in jedem Augenblick unseres Lebens zur Seite steht,
ich vertraue auf Dich!
Barmherzigkeit Gottes,
die uns vor dem Feuer der Hölle schützt,
ich vertraue auf Dich!
Barmherzigkeit Gottes,
in der Umkehr verhärteter Sünder,
ich vertraue auf Dich!
Barmherzigkeit Gottes,
Verwunderung der Engel und unbegreiflich für die Heiligen,
ich vertraue auf Dich!
Barmherzigkeit Gottes,
unergründlich in allen Geheimnissen Gottes,
ich vertraue auf Dich!
Barmherzigkeit Gottes,
uns aufrichtend aus allem Elend,
ich vertraue auf Dich!
Barmherzigkeit Gottes,
Quelle unseres Glücks und unserer Freude,
ich vertraue auf Dich!
Barmherzigkeit Gottes,
uns aus dem Nichts zum Leben rufend,
ich vertraue auf Dich!
Barmherzigkeit Gottes,
alle Werke Seiner Hände umschließend,
ich vertraue auf Dich!
Barmherzigkeit Gottes,
alles krönend, was ist und sein wird,
ich vertraue auf Dich!
Barmherzigkeit Gottes,
in die wir alle versenkt sind,
ich vertraue auf Dich!
Barmherzigkeit Gottes,
süßer Trost gequälter Herzen,
ich vertraue auf Dich!
Barmherzigkeit Gottes,
einzige Hoffnung verzweifelter Seelen,
ich vertraue auf Dich!
Barmherzigkeit Gottes,
Rast der Herzen, Frieden inmitten des Schreckens,
ich vertraue auf Dich!
Barmherzigkeit Gottes,
Wonne und Entzücken heiliger Seelen,
ich vertraue auf Dich!
Barmherzigkeit Gottes,
Vertrauen weckend trotz Hoffnungslosigkeit,
ich vertraue auf Dich!
O Ewiger Gott, dessen Barmherzigkeit unergründlich und dessen Schatz des Erbarmens unerschöpflich ist, schau gnädig auf uns und vermehre in uns Deine Barmherzigkeit, damit wir in schweren Zeiten nicht verzweifeln und nicht mutlos werden, sondern uns mit großem Vertrauen Deinem heiligen Willen hingeben, der die Liebe und das Erbarmen selber ist. Amen.
Barmherziger Jesus, Deine Güte ist unendlich, und die Schätze Deiner Gnaden sind unerschöpflich. Ich vertraue grenzenlos auf Deine Barmherzigkeit, die alle Deine Werke übertrifft.
Ich weihe mich Dir gänzlich, um in den Strahlen Deiner Gnade und Liebe zu leben, die aus Deinem Herzen am Kreuze hervorgegangen sind.
Ich will Deine Barmherzigkeit verbreiten und besonders Deinen Rosenkranz beten, um Dein Erbarmen für uns, für die Bekehrung der Sünder, für die ganze Welt und für die Armen Seelen im Fegefeuer zu erflehen.
Du aber wirst mich beschützen wie Dein Eigentum und Deine Ehre, denn ich befürchte alles von meiner Schwäche und erhoffe alles von Deiner Barmherzigkeit.
Möge die ganze Menschheit die unbegreifliche Tiefe Deiner Barmherzigkeit erkennen, auf sie all ihre Hoffnung setzen und sie in Ewigkeit lobpreisen. Amen.
Jesus, ich vertraue auf Dich, denn Du bist meine Zuversicht!
(Vgl. Gott, der voll Erbarmen ist)
„Die meisten Gnaden verleihe Ich den Seelen, die andächtig Mein Leiden betrachten.“ [737]
Barmherziger Herr, mein Meister, ich will Dir treu nachfolgen, ich will Dich in meinem Leben auf immer vollkommenere Art und Weise nachahmen. Deshalb bitte ich Dich, dass Du mir durch die Betrachtung Deines Leidens die Gnade erweist, die Geheimnisse des geistigen Lebens immer besser zu verstehen.
Maria, Mutter der Barmherzigkeit, führe mich auf den Pfaden des bitteren Leidens Deines Sohnes und erbitte mir die notwendigen Gnaden für ein fruchtbares Erleben dieses Kreuzwegs. Ich opfere ihn besonders auf für die Heiligung der Priester und Ordensleute und für alle, die nach wahrer Innerlichkeit und Vollkommenheit streben.
Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus, und preisen Dich.
Denn durch Dein heiliges Kreuz hast Du die Welt erlöst.
Jesus wird zum Tode verurteilt
Die Hohenpriester und der ganze Hohe Rat bemühten sich um falsche Zeugenaussagen gegen Jesus, um Ihn zum Tod verurteilen zu können.
(Mt 26,59-60)
Jesus:
„Wundere dich nicht, dass du manchmal Verdächtigungen unschuldig ausgesetzt bist. Aus Liebe zu dir habe Ich den Kelch der unschuldigen Leiden zuerst getrunken.“ [289]
„Als Ich vor Herodes stand, erbat Ich dir die Gnade, dich über die Verachtung der Menschen zu erheben und Meinen Pfaden treu zu folgen.“ [1164]
Schwester Faustyna:
„Wir sind gewohnt, auf Sprache zu reagieren und meinen immer gleich antworten zu müssen, ohne darauf zu achten, ob es Gottes Wille ist, dass wir reden. Eine schweigsame Seele ist stark; alle Widerwärtigkeiten schaden ihr nicht, wenn sie im Schweigen ausharrt. Eine schweigsame Seele ist fähig, sich mit Gott aufs Innigste zu vereinen.“ [477]
Barmherziger Jesus, hilf mir, dass ich imstande bin, jedes menschliche Urteil anzunehmen, und lass nicht zu, dass ich Dich irgendwann in meinem Nächsten verurteile.
Jesus nimmt Sein Kreuz auf Sich
„Er trug Sein Kreuz und ging hinaus zur sogenannten Schädelhöhe, die auf hebräisch Golgotha heißt.“
(Joh 19,17)
Jesus:
„Ängstige dich nicht vor Leiden, Ich bin bei dir.“ [151]
„Je mehr du das Leiden liebgewinnst, umso reiner wird deine Liebe zu Mir sein.“ [279]
Schwester Faustyna:
„Jesus, ich danke Dir für die täglichen kleinen Kreuze, für die Hindernisse zu meinem Vorhaben, für die Last des gemeinsamen Lebens, für die falsche Auslegung der Absichten, für Erniedrigungen durch andere, für herben Umgang mit uns, für grundlose Beschuldigungen, für die schwache Gesundheit und Erschöpfung, für die Verleugnung des eigenen Willens, für die Austilgung des eigenen Ichs, für die fehlende Anerkennung in allem, für die Durchkreuzung aller Pläne.“ [343]
Barmherziger Jesus, lehre mich, die Last des Lebens, Krankheit und jedes Leiden zu schätzen und dieses tägliche Kreuz mit Liebe zu tragen.
Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz
„Zu unserem Heil lag die Strafe auf Ihm, durch Seine Wunden sind wir geheilt.“
(Jes 53,5)
Jesus:
„Unwillkürliche Verstöße der Seelen halten Mich in Meiner Liebe zu ihnen nicht zurück (…) und hindern Mich nicht daran, Mich mit ihnen zu vereinigen; aber auch kleinste Verstöße, freiwillig getan, halten Meine Gnaden auf; solche Seelen kann Ich mit Meinen Gaben nicht überhäufen.“ [1641]
Schwester Faustyna:
„O mein Jesus, wie sehr neige ich zum Bösen. Das zwingt mich zur steten Wachsamkeit über mich selbst. Aber ich lasse mich durch nichts abschrecken. Ich vertraue auf die Gnade Gottes, die im größten Elend reichlich vorhanden ist.“ [606]
Barmherziger Herr, bewahre mich vor jeder, auch der allerkleinsten, aber freiwillig begangenen und bewussten Untreue.
Jesus begegnet Seiner Mutter
„Dir selbst aber wird ein Schwert durch die Seele dringen.“
(Lk 2,35)
Jesus:
„Obwohl alle Werke, die aufgrund Meines Willens entstehen, großen Leiden ausgesetzt sind, so bedenke, ob eines von ihnen größeren Leiden ausgesetzt war, als Mein direktes Werk, das Werk der Erlösung. Du solltest dich wegen der Widerwärtigkeiten nicht zu sehr grämen.“ [1643]
Schwester Faustyna:
„Ich hörte die Stimme der Heiligsten Mutter: ‚Wisse, meine Tochter, obwohl ich zur Würde der Muttergottes erhoben wurde, haben sieben Schmerzensschwerter mein Herz durchstoßen. Unternimm nichts zu deiner Verteidigung, ertrage alles in Demut, Gott selbst wird dich verteidigen.‘“ [786]
Maria, Mutter der Schmerzen, sei immer bei mir, insbesondere im Leiden, so wie Du beim Kreuzweg Deines Sohnes zugegen warst.
Simon von Zyrene hilft Jesus das Kreuz tragen
„Als sie Jesus hinausführten, ergriffen sie einen Mann aus Zyrene namens Simon (…) Ihm luden sie das Kreuz auf, damit er es hinter Jesus hertrage.“
(Lk 23,26)
Jesus:
„Die Schwierigkeiten lasse Ich deshalb zu, um deine Verdienste zu vervielfachen. Nicht den guten Ausgang belohne Ich, sondern Geduld und Mühe, die für Mich unternommen wurden.“ [86]
Schwester Faustyna:
„O mein Jesus, Du belohnst nicht für den guten Ausgang einer Tat, sondern für den aufrichtigen Willen und die Mühen. Daher bin ich ganz ruhig, auch wenn alle meine Bemühungen und Anstrengungen vergeblich bleiben oder niemals verwirklicht werden sollten. Wenn ich alles tue, was in meiner Macht ist, gehört das übrige nicht mehr mir.“ [952]
Jesus, mein Herr, möge jeder Gedanke, jedes Wort und jede Handlung allein aus Liebe zu Dir geschehen. Reinige meine Absichten.
Veronika reicht Jesus das Schweißtuch
„Viele haben sich über Ihn entsetzt, so entstellt sah Er aus, nicht mehr wie ein Mensch, Seine Gestalt war nicht mehr die eines Menschen.“
(Jes 52,14)
Jesus:
„Wisse, wenn du irgendeiner Seele etwas Gutes tust, nehme Ich es an, als würdest du das für Mich selbst tun.“ [1768]
Schwester Faustyna:
„Von Jesus lerne ich gut zu sein, von dem, der die Güte selbst ist, damit ich die Tochter des Himmlischen Vaters genannt werden kann.“ [669]
„Große Liebe vermag kleine Dinge in große umzuwandeln und nur Liebe allein verleiht unseren Taten Wert.“ [303]
Herr Jesus, mein Meister, bewirke, dass meine Augen, meine Hände, mein Mund und mein Herz barmherzig sind. Verwandle mich in Barmherzigkeit.
Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz
„Er hat unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf Sich geladen.“
(Jes 53,4)
Jesus:
„Der Grund deiner Niederlagen ist, dass du zu viel auf dich selbst zählst und dich zu wenig auf Mich stützt.“ [1488]
„Wisse, dass du aus dir selbst nichts vermagst.“ [639]
„Ohne Meine besondere Hilfe bist du nicht einmal fähig, Meine Gnaden entgegenzunehmen.“ [738]
Schwester Faustyna:
„Jesus, lasse mich nicht allein. (…) Du, Herr, weißt, wie schwach ich bin. Ich bin der Abgrund des Elends, ich bin lauter Nichtigkeit; ist es dann verwunderlich, wenn Du mich allein lässt, dass ich falle.“ [1489]
„So musst Du, Jesus, ständig mit mir sein, wie eine Mutter bei ihrem schwachen Kind, sogar noch mehr.“ [264]
Möge mir Deine Gnade Beistand leisten, Herr, dass ich nicht fortwährend in dieselben Irrtümer falle. Und wenn ich falle, dann hilf mir aufstehen und Deine Barmherzigkeit preisen.
Jesus belehrt die Frauen Jerusalems
„Es folgte eine große Menschenmenge, darunter auch Frauen, die um Ihn klagten und weinten.“
(Lk 23,27)
Jesus:
„O wie lieb ist Mir der lebendige Glaube.“ [1421]
„Ich wünschte, dass in der jetzigen Zeit mehr Glaube bei euch sei.“ [353]
Schwester Faustyna:
„Innig bitte ich Dich, Herr, dass Du meinen Glauben stärkst, damit ich mich im grauen Alltag nicht von menschlichen Stimmungen leiten lasse, sondern vom Geist. O wie alles den Menschen zur Erde zieht, aber lebendiger Glaube hält die Seele in höheren Sphären und weist der Eigenliebe den gebührenden Platz zu, den allerletzten.“ [210]
Barmherziger Herr, ich danke Dir für die heilige Taufe und für die Gnade des Glaubens. Immer wieder rufe ich: Herr, ich glaube, vermehre meinen Glauben!
Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz
„Er wurde misshandelt und niedergedrückt, aber Er tat Seinen Mund nicht auf.“
(Jes 53,7)
Jesus:
„Wisse, das größte Hindernis zur Heiligkeit ist Lustlosigkeit und nicht begründete Beunruhigung. Sie nehmen dir die Möglichkeit, dich in der Tugend zu üben. (…) Ich bin stets bereit, dir zu vergeben. So oft du Mich darum bittest, preist du Meine Barmherzigkeit.“ [1488]
Schwester Faustyna:
„Mein Jesus, trotz Deiner Gnaden fühle und sehe ich mein ganzes Elend. Ich beginne und beende den Tag im Kampf. Kaum werde ich mit einer Schwierigkeit fertig, wachsen an ihrer Stelle zehn neue hervor, die zu bekämpfen sind. Aber ich gräme mich deshalb nicht, weil ich weiß, dass jetzt die Zeit des Streitens ist und nicht des Friedens.“ [606]
Barmherziger Herr, ich gebe Dir das, was mein alleiniges Eigentum ist, das heißt Sünde und menschliche Schwäche. Ich flehe Dich an, dass mein Elend in Deiner unergründlichen Barmherzigkeit untergehen möge.
Jesus wird Seiner Kleider beraubt
„So sollte sich das Schriftwort erfüllen: ‚Sie verteilten Meine Kleider unter sich und warfen das Los um Mein Gewand.‘“
(Joh 19,24)
Schwester Faustyna:
„Jesus stand plötzlich vor mir, Seiner Kleider beraubt, am ganzen Leibe mit Wunden bedeckt, die Augen mit Blut und Tränen gefüllt, das ganze Antlitz verunstaltet, mit Speichel bedeckt. Da sagte mir Jesus:“
Jesus:
„Die Braut muss dem Bräutigam ähnlich sein.“
Schwester Faustyna:
„Ich begriff diese Worte zutiefst. Hier gibt es keinen Platz für Zweifel. Meine Ähnlichkeit mit Jesus soll durch Leiden und Demut sein.“ [268]
Jesus, der Du still und reinen Herzens bist, bilde mein Herz nach Deinem Herzen.
Jesus wird ans Kreuz genagelt
„Sie brachten Jesus an einen Ort namens Golgotha. Es war die dritte Stunde, als sie Ihn kreuzigten.“
(Mk 15,22.25)
Jesus:
„Meine Schülerin, hege eine große Liebe zu denen, die dir Leiden auferlegen; tue Gutes denen, die dich hassen.“ [1628]
Schwester Faustyna:
„O mein Jesus, Du weißt, welcher Anstrengungen es bedarf, um ehrlich und aufrichtig mit denen zu sein, vor denen sich unser Wesen sträubt, oder mit denen, die uns bewusst oder unbewusst Leid angetan haben; menschlich gesehen ist das unmöglich. In solchen Augenblicken bemühe ich mich, mehr denn je, in der entsprechenden Person Jesus zu entdecken und diesem Jesus zuliebe tue ich für die entsprechenden Personen alles.“ [Vgl. 766]
O reinste Liebe, beherrsche mein Herz in ganzer Fülle und verhilf mir, das zu lieben, was jedes menschliche Maß übersteigt. [Vgl. 328]
Jesus stirbt am Kreuz
„Jesus rief laut: ‚Vater, in Deine Hände lege Ich Meinen Geist.‘ Nach diesen Worten hauchte Er den Geist aus.“
(Lk 23,46)
Jesus:
„Das alles für die Erlösung der Seelen. Überlege, was du für ihre Rettung tust.“ [1184]
Schwester Faustyna:
„Ich sah ganze Scharen gekreuzigter Seelen genauso wie Jesus. Ich sah eine zweite und eine dritte Schar von Seelen. Die zweite Schar war nicht ans Kreuz genagelt, aber die Seelen hielten das Kreuz fest in der Hand. Die dritte Schar war weder gekreuzigt, noch hielten die Seelen das Kreuz in der Hand, sondern sie zogen es hinter sich her und waren unzufrieden.“
Jesus:
„Siehst du die Seelen, die im Leiden und in der Verachtung Mir ähnlich sind, sie werden auch in der Verherrlichung Mir ähnlich sein; die wiederum, die Mir weniger ähneln in Leid und Verachtung, werden auch in der Verherrlichung weniger Ähnlichkeit mit Mir haben.“ [446]
Jesus, mein Erlöser, verbirg mich in der Tiefe Deines Herzens, damit ich gestärkt durch Deine Gnade, Dir ähnlich werde in der Liebe zum Kreuz und Anteil an Deiner Verherrlichung habe.
Jesus wird vom Kreuz abgenommen und in den Schoß Seiner Mutter gelegt
„Josef aus Arimathäa (…) bat Pilatus, den Leichnam Jesu abnehmen zu dürfen, und Pilatus erlaubte es.“
(Joh 19,38)
Jesus:
„Eine Seele, die fest an Meine Güte glaubt, ist Mir die liebste. Ich schenke ihr Mein Vertrauen und gebe ihr alles, worum sie bittet.“ [453]
Schwester Faustyna:
„Ich flüchte mich zu Deiner Barmherzigkeit, gütiger Gott, denn nur Du allein bist gut. Wenn auch mein Elend groß und mein Verschulden zahlreich ist, vertraue ich auf Deine Barmherzigkeit; denn Du bist der Gott der Barmherzigkeit, von dem man seit Jahrhunderten nicht gehört hat und Himmel und Erde sich nicht erinnern, dass eine Seele enttäuscht wurde, die auf Deine Barmherzigkeit vertraut hat.“ [1730]
Maria, Mutter der Barmherzigkeit, führe mich auf dem Weg des inneren Lebens. Lehre mich zu leiden und im Leiden zu lieben.
Jesus wird ins Grab gelegt
„Josef nahm Ihn und hüllte Ihn in ein reines Leinentuch. Dann legte er Ihn in ein neues Grab, das er für sich selbst in einen Felsen hatte hauen lassen.“
(Mt 27,59-60)
Jesus:
„Du bist noch nicht im Vaterhaus. Gehe also, durch Meine Gnade gestärkt, und kämpfe um Mein Königreich in den Seelen der Menschen. Kämpfe wie ein Königskind und denke daran, dass die Tage der Verbannung schnell vorübergehen und mit ihnen die Möglichkeit, für den Himmel Verdienste zu sammeln. Ich erwarte von dir (…) eine große Zahl an Seelen, die in Ewigkeit Meine Barmherzigkeit preisen werden.“ [1489]
Schwester Faustyna:
„Jede Seele, die Du mir, Jesus, anvertraut hast, will ich durch Gebet und Opfer unterstützen, auf dass Deine Gnade in ihr wirksam werden kann. O großer Freund der Seelen, mein Jesus, ich danke Dir für Dein großes Vertrauen, dass Du die Seelen gütigst unter unsere Obhut gestellt hast.“ [245]
Bewirke, barmherziger Herr, dass auch nicht eine der Seelen, die Du mir anvertraut hast, zugrunde geht.
Mein Jesus, meine einzige Hoffnung, ich danke Dir für das Buch, das Du vor den Augen meiner Seele aufgeschlagen hast. Das Buch ist Dein Leiden, das Du aus Liebe zu mir auf Dich genommen hast. Aus diesem Buch habe ich gelernt, Gott und die Seelen zu lieben. Es enthält unermessliche Schätze für uns.
O Jesus, so wenige Seelen begreifen Dich in Deinem Leiden aus Liebe! (…) Glücklich ist die Seele, die die Liebe des Herzens Jesu begriffen hat. [304]
„Eine einzige Seele auf ewig zu retten, lohnt es, ein Leben lang Opfer zu bringen.“ [1435]
Helen Kowalska, so hieß Schwester Faustyna vor ihrem Ordenseintritt, wurde am 25. August 1905 im polnischen Dorf Glogowiec als drittes von zehn Kindern einer armen Bauernfamilie geboren. Früh schon regte sich in Helen der Wunsch, ins Kloster zu gehen. Der Vater jedoch war dagegen, da er sich nicht in der Lage sah, die geforderte Aussteuer für den Klostereintritt aufzubringen. So versuchte Helen, ihre Berufung zu verdrängen, indem sie sich weltlichen Dingen hingab.
Ein tiefgreifendes Erlebnis auf einem Ball weckte in ihr wieder die erste Sehnsucht: Beim Tanz sah sie plötzlich den gemarterten, ganz mit Wunden bedeckten Jesus neben sich, der zu ihr sprach:
„Wie lange soll Ich dich ertragen, und wie lange wirst du Mich hinhalten?“ [9]
Diese Begegnung mit Jesus markierte den Wendepunkt in ihrer Berufungsgeschichte. Tief in der Seele getroffen, ging sie sogleich in eine Kirche und warf sich vor dem Tabernakel nieder. In dieser Haltung flehte sie zu Gott, Er möge ihr kundtun, was sie nun tun solle. Da vernahm sie in ihrem Herzen die Worte:
„Fahre sofort nach Warschau, dort wirst du ins Kloster eintreten!“ [10]
Das bisherige Leben hinter sich lassend, fuhr sie, ohne zu zögern, nach Warschau und bemühte sich dort, in ein Kloster einzutreten. Überall wurde sie abgewiesen, bis sie schließlich bei der Kongregation der Schwestern der Muttergottes der Barmherzigkeit Aufnahme fand. Dort trat sie am 1. August 1925 ein.
Gott erwählte diese einfache Ordensfrau, um der Menschheit die in der Heiligen Schrift geoffenbarte Wahrheit über Seine barmherzige Liebe allen Menschen näherzubringen und zu verkünden. Zu ihrer Sendung gehörte es auch, die Barmherzigkeit Gottes für die ganze Welt zu erbitten durch entsprechende Verehrungsformen, um so eine Bewegung zur Erneuerung des religiösen Lebens im Geiste des christlichen Vertrauens und der Barmherzigkeit anzuregen.
Ganz treu in der Erfüllung ihrer Sendung, starb sie bereits im Alter von 33 Jahren am 5. Oktober 1938 im Kloster in Krakau-Lagiewniki an Tuberkulose.
Am 18. April 1993 wurde Schwester Faustyna von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen. Mit ihrer Heiligsprechung am 30. April 2000 hat er auch das "Fest der Göttlichen Barmherzigkeit" offiziell für die ganze Kirche eingeführt und dessen Feier auf den ersten Sonntag nach Ostern (Weißer Sonntag) festgelegt.
„Schau in Mein barmherziges Herz und spiegle Sein Erbarmen in deinem eigenen Herzen und deinen Taten wider.“
– Jesus zur hl. Schwester Faustyna
„Wir sind Gott am ähnlichsten, wenn wir unserem Nächsten Vergebung schenken.“
– Hl. Schwester Faustyna