Lobet den Herrn, ihr all Seine Engel; die ihr gewaltig an Kraft, vollzieht Seinen Willen, Seinen Worten gehorsam. (Ps 103,20)
Die Heilige Schrift offenbart uns, wie unfassbar groß und erhaben die heiligen Engel sind, die Gott zu Seiner Ehre sowie zum Schutz und zur Führung der Menschen erschaffen hat.
Siehe, Ich sende Meinen Engel, dass er vor dir hergehe, dich auf dem Wege behüte und dich an den Ort führe, den Ich bereitet habe. (Ex 23,20)
Ist es nicht Gottes unendliche Vatergüte, die uns in dieser Verheißung aufleuchtet und uns zutiefst berührt.
Der Gedanke an den lieben heiligen Schutzengel, die Verehrung und das bewusste Leben gemeinsam mit unserem besten Freund, gehören untrennbar zum katholischen Glauben. Der Katechismus der katholischen Kirche versichert uns:
„Bis zur Wiederkunft Christi kommt die geheimnisvolle, mächtige Hilfe der Engel dem ganzen Leben der Kirche zugute.“
Und:
„Von seinem Beginn bis zum Tod umgeben die Engel mit ihrer Hut und Fürbitte das Leben des Menschen.“
Diese Lehre bekräftigt er durch ein Zitat des hl. Kirchenvaters Basilius des Großen († 379):
Einem jeden der Gläubigen steht ein Engel als Beschützer und Hirte zur Seite, um ihn zum Leben zu führen. (KKK 334/336)
Ein ähnliches Zitat ist uns vom hl. Hieronymus († 420) geschenkt:
So groß ist die Würde der Seele, dass jede von Geburt an einen heiligen Engel zu ihrem Schutz zugewiesen erhält.
Wir können sicher sein, dass die heiligen Schutzengel zu den besten Pädagogen und unseren sichersten Führern gehören, wenn wir sie nur an uns wirken lassen. Deshalb schreibt der hl. Paulus in seinem Brief an die Hebräer:
Sind sie nicht alle dienende Geister, denen zum Dienste gesandt, die bestimmt sind, das Heil zu erben? (Hebr 1,14)
Heiliger Schutzengel mein, lass mich dir empfohlen sein.
In allen Nöten steh mir bei und halte mich von Sünden frei (an diesem Tag / in dieser Nacht / auf dieser Fahrt),
ich bitte dich, beschütz’, regier’ und leite mich.
Hilf mir leben recht und fromm, damit ich in den Himmel komm.
Amen.
(Imprimatur: Augsburg, 19.3.1992, Josef Stimpfle, Bischof)
Der heilige Schutzengel begleitet uns ständig. Er ist ein Kronzeuge all unseres Tuns. Vor allem betet er vor dem Throne Gottes unablässig für uns, bietet dem Herrn unsere guten Taten, Gedanken und Wünsche an und bezeugt im persönlichen Gericht bei unserem Tode all die Zeichen der Liebe, die wir im Verlauf unseres Lebens dem Herrn erwiesen haben.
So zieht der heilige Schutzengel als Anbeter, Wächter und Diener des in uns wohnenden Gottes mit uns durch das ganze Leben.
Die begnadete Mutter K. Vogl († 1956) tat sich in ihrem hohen Alter beim Einfädeln der Nadel immer recht schwer. Kindlich vertrauend bat sie dann ihren Schutzengel:
O bitt schön, hilf du mir wieder! – Gerührt dankte sie ihm jedes Mal für den Liebesdienst.
Denn, wenn wir in der heiligmachenden Gnade stehen, dann ist unsere Seele ein Tempel des Heiligen Geistes. (1 Kor 3,16) Wo immer aber Gott ist, wird Er von heiligen Engeln angebetet. Mit höchstem Interesse bemüht sich der heilige Schutzengel auch, uns vor der Sünde zu bewahren, weil sie Gott, der unendlich heilig ist, beleidigt.
Und da die heiligen Engel immerfort das Antlitz des Himmlischen Vaters schauen, (vgl. Mt 18,10) erkennen sie in aller Klarheit Gottes heiligen Willen für die Seele, die Er ihnen anvertraut hat.
Heiliger Schutzengel,
sei du der ständige Anbeter der Allerheiligsten Dreifaltigkeit in meiner Seele!
Sei du der Hüter meines Gnadenlebens!
Sei auch der Beschützer meines Leibes.
Amen.
Wenn wir ein Fahrzeug besteigen, vergessen wir nie, unsere heiligen Engel einzuladen! Grüßen wir voll Vertrauen aber auch die heiligen Engel der Fahrzeuglenker, der Mitfahrenden und Entgegenkommenden. Wie viele Unfälle könnten doch dadurch verhindert werden.
Laden wir unsere heiligen Engel auch zur Arbeit ein! Wir werden freudiger anpacken, wenn wir wissen, mein heiliger Engel ist dabei!
Wie viel lieber würden unsere Kinder lernen und wären gehorsamer gegenüber Eltern und Lehrer, wenn sie angeleitet würden, gerne an ihren Schutzengel zu denken und ihn einzuladen.
Bitten wir z.B. vor einer Untersuchung oder einer Operation rechtzeitig die heiligen Engel der beteiligten Ärzte und des Pflegepersonals um ihre Hilfe.
Rufen wir ihn an vor wichtigen Gesprächen, Unternehmungen oder Entscheidungen, damit er uns berät und uns verbindet mit den heiligen Engeln der Beteiligten.
So oft eine Versuchung, Angst oder Not uns bestürmen will, rufen wir unseren hl. Schutzengel an.
Danken wir immer wieder unserem treuen Gefährten für all seine Liebe und Fürsorge und weihen wir uns ihm, damit seine Kraft an uns noch wirksamer werden kann.
Da es aber erfahrungsgemäß nicht immer leicht ist, eine heilige Freundschaft zwischen einem Menschen und einem reinen Geist aufrecht zu erhalten bzw. zu entfalten, ist es sehr hilfreich, wenn wir uns in diesen guten Geist, der uns so nahesteht, hineindenken und einfühlen lernen. So lernen wir immer besser verstehen, welch geistige Nöte, aber auch welch große Freuden und einmalig schöne Erfahrungen der hl. Schutzengel an unserer Seite erleben darf.
Ein überaus segensreiches Hilfsmittel dafür ist die Betrachtung seiner Freuden und Betrübnisse, wie dies z.B. auch für unseren Herrn Jesus Christus, für Maria oder den hl. Josef in der Kirche üblich ist.
Gerne! Hier ist der Text sauber formatiert für eine Webseite (Google Sites), mit korrekt gesetzten Überschriften, Einrückungen für Zitate und klarer Struktur der Absätze und Listen – aber ohne irgendeine inhaltliche Änderung:
Es ist für den hl. Engel eine Freude, durch das Schutzengelamt Gott, den dreieinigen, aus der Tiefe der ringenden Menschheit zu schauen und anzubeten und mit Christus ein einfühlsamer Guter Hirte zu werden.
Es ist dem hl. Schutzengel eine Freude, Christus in Seiner Ohnmacht und Erniedrigung nachzufolgen und wie ein Jünger in den Dienst Seiner Kirche gerufen zu werden, um die Menschen zur himmlischen Hochzeit einzuladen.
Der hl. Schutzengel freut sich, Maria, seine Königin, in ihrer mütterlichen Liebe zu den Menschen nachahmen zu können, indem er seinem Schützling beisteht, besonders in Schwäche und Gefahr.
Der hl. Schutzengel freut sich, wenn er Brücke sein darf: Einerseits das Gebet und die guten Werke des Schützlings wie eine Weihrauchgabe zu Gott emporzutragen und andererseits die Gnaden von Gott dem Schützling bringen zu dürfen.
Es ist eine Freude für den hl. Engel, wenn sein Schützling ihn anruft, ihn liebt und ihm dankt und er ihm so helfen kann, seine Berufung zu entdecken und ihn zur Heiligkeit zu führen. Dabei baut der hl. Schutzengel gleichsam in der Seele seines Schützlings, mit dem er hier und im Himmel vereint sein darf, einen Thron für seinen Herrn und Gott.
Der hl. Schutzengel freut sich darüber, mit seinem Schützling zusammen das Reich Gottes zu erobern, indem er ihm gute Gedanken, Worte und Werke eingibt und ihm im Kampf gegen die Sünde und in den Versuchungen des bösen Feindes zu Hilfe kommt. Er lehrt uns die Unterscheidung der Geister.
Und dann ist schließlich da die krönende Freude des hl. Engels, wenn er die Seele seines Schützlings nach dem Tod zu Gott in den Himmel bringen und Zeugnis für die guten Taten seines Schützlings ablegen darf. Auch verteidigt er ihn voll Eifer gegen die Anklagen des bösen Feindes. Muss sein Schützling noch eine gewisse Zeit im Fegefeuer verbringen, darf er ihn dort trösten und die Menschen auf Erden daran erinnern, für ihn zu beten und zu opfern.
Der hl. Schutzengel gehört zu den seligen Geistern, die in der ständigen Anschauung Gottes leben. (Vgl. Mt 18,11) Dennoch kann er durch die Sünden und die Bosheit der Menschen betrübt werden.
Es ist für den hl. Engel ein großer Verzicht, wenn er die himmlische Glorie verlässt und aus Liebe zu Christus, der sich um uns Menschen willen entäußert hat, seinen Schützling begleitet.
Trösten wir ihn, indem wir dem guten hl. Schutzengel unsere echte Freundschaft anbieten!
Es betrübt den hl. Schutzengel, wenn ihn sein Schützling in Not und Schwierigkeiten nicht anruft und auf die Hilfe, die Gott ihm anbietet, vergisst. Dadurch fühlt sich dieser gute und mächtige Seelenfreund von uns ganz verlassen und vergessen.
Es betrübt den hl. Schutzengel, wenn sein Schützling sich von ihm abwendet, sich seinen Mahnungen im Gewissen willentlich verschließt und stattdessen den mannigfaltigen Versuchungen des Lebens folgt, die ihn letztlich unglücklich machen.
Da fühlt sich der hl. Engel von uns wie verraten.
Es ist für den hl. Schutzengel schmerzlich, wenn sein Schützling seiner persönlichen Berufung nicht folgt und er sich nicht von ihm führen lässt.
Da fühlt er sich ganz ohnmächtig und hofft auf die Gebete und Opfer von guten Menschen für seinen Schützling.
Es betrübt den hl. Schutzengel, wenn sein Schützling nicht mehr auf dem rechten Weg des Glaubens geht. So oft im Alltag werden Christus, sein geliebter Herr und Seine heiligste Mutter Maria, die Königin der heiligen Engel, oder auch gewisse Glaubenswahrheiten von uns vergessen, übergangen oder sogar lächerlich gemacht.
Da fühlt sich der hl. Schutzengel von unserer Oberflächlichkeit und Gleichgültigkeit enttäuscht und bei Seite geschoben.
Ganz schlimm ist es für den lieben hl. Schutzengel, wenn sich sein Schützling direkt gegen den Glauben wendet und so den Gnadenschatz seiner Seele, welchen er durch die Liebe Jesu Christi am Kreuz, durch Sein Wort und die Sakramente der Kirche geschenkt bekommen hat, vergeudet.
Da fühlt sich der gerechte und getreue Schutzengel wie vom Widersacher, dem Teufel, verhöhnt und kann nur noch auf den Scherben des Lebens seines Schützlings knien und Gott um ein heilendes Eingreifen anflehen.
Helfen wir ihm dabei!
Und da ist noch diese fürchterliche Betrübnis bis in den Tod (vgl. Mt 26,38) des hl. Schutzengels eines Menschen, der trotz allem Eingreifen des Himmels sich auch noch im Tode von Gott bewusst und willentlich abwendet.
Wir wollen ihn trösten durch besonders viel Liebe zu unseren Mitmenschen und durch eine große Engelverehrung.
Heiliger Schutzengel,
der du stets das Angesicht unseres Vaters im Himmel schaust,
dir hat Gott mich von Anbeginn meines Lebens anvertraut.
Von Herzen danke ich dir für deine liebevolle Fürsorge.
Dir übergebe ich mich und verspreche dir meine Liebe und Treue.
Ich bitte dich, schütze mich gegen meine eigene Schwachheit und gegen die Angriffe der bösen Geister.
Erleuchte meinen Geist und mein Herz, um den Willen Gottes immer zu erkennen und zu erfüllen;
und führe mich zur Vereinigung mit Gott, dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Amen.
Durch das Schutzengelamt erfährt der hl. Engel gleichsam die Vollendung seiner Berufung. Wie Jesus darf er nun in die Niederungen dieses irdischen Lebens hinabsteigen, wo er mit anderen Augen auf seinen Bruder blickt, für den der Herr am Kreuz verblutete. Voll Eifer für seinen Herrn setzt er alles daran, das Herz seines Schützlings für Gottes Liebe und Gnade empfänglich zu machen.